AgilITät - Eine etwas eigenwillige Schreibweise, doch so stand es auf den Shirts der gastfreundlichen Mitarbeiter von Gisa.
Halle hatte das Agile Leipzig Meetup zu sich eingeladen und ein durchaus großer Teilnehmerkreis war der Einladung gefolgt. Die erste der insgesamt drei Premieren. Was waren doch gleich die anderen zwei ... später.
1\ Es beginnt
Nach kurzer Einweisung in die Geflogenheiten* des Agile Leipzig wurde der straffe Zeitplan abgearbeitet. Zu erst gilt es die Neugier über die neuen Räumlichkeiten zu bedienen. Einmal durch die langen Flure der Legacy Bürowelten - hinein in die neue Arbeitsinsel. Hübsch siehts aus aber ein letzter Zweifel bleibt, ob die hier arbeitenden Anwendungsbetreuer nicht etwas lärmbelastet sind. Jedoch ist man sich dessen bewusst und optimiert stetig weiter - sehr agil. Eindruckvoll ist auf jeden Fall die enorme Deckenhöhe. Waren es 3m?
2\ Wer bist du
Ob der allgemeine Rat sich zu dutzen auch umgesetzt wurde, kann nicht abschließend beantwortet werden. Nun galt es die roten und blauen Bändchen ein wenig zu vermischen. ** Also schnappt sich Blauling einen Rotling und erfragt Name, Tätigkeit, Superkraft, Lieblingssport und bei Bedarf einen Special Fact. Erstaunlich was man neben dem noch so alles erfährt. Ich fühle mich endlich nicht mehr allein mit dem Wissen, dass bei mehr als 99 offenen Tabs im Chrome Browser die Zahl zu einem lachenden Smiley wird.
Keep 
Was hab ich gelernt? Ich bin nicht allein mit meinen tausend Rollen.
3\ Themen
Nach letztmaligem Direktvortrag mit anschließender Fishbowl startete das neue Jahr wieder deutlich aktiver mit einem Open Space. Wie immer waren die Themenvorschläge gut durchmischt von ganz grundlegenden Fragen bishin zur Klärung konkreter Fragstellungen im agilen Setting.
Session 1
- Agile Teams ohne exklusive Mitglieder
- Der "Klassiker" Sprint - Ziel und produktive Probleme
- Ist es gut wenn der Kunde selbst der PO ist?
- Schätzen oder nicht schätzen?
- Erfahrungen der GISA mit Übergang und Zusammenarbeit klassisch <--> agil
Session 2
- Smart City Leipzig - wie bringen sich Bürger ein.
- Agilität im Vertrieb - gibt's das?
- Backlog: klassich vs. agil --> schnell vs. langsam
- agiL: In 2 Jahren zu einer agilen IT-Steuerung in den Leipziger Stadtwerken (Erfahrungsbericht)
- "Innovations DNA" in der agilen Welt
Dieses Meetup stand für mich im Zeichen der Product Owner Rolle, zumindest in Klärung derer. Man agiert in so einem Treffen ja nicht losgelöst zu allen weiteren Entwicklungen und so sind alle Fragestellungen in diese Richtung auch aktuell für mich relevant. Als Mitanbieter des Erfahrungsberichts über die Entwicklungen der Leipziger Stadtwerke, drängt sich die Frage nach Ausprägung dieser Rolle immer mehr auf.
Alles in Allem muss der der- oder wie festgestellt auch diejenigen Product Owner*** seine oder ihre Rolle gut verstanden haben. Platt gesagt müssen die Entwicklungen mit dem höchsten Business Value vorangestellt werden. Es gilt aber auch Unsicherheiten aus dem Weg zu räumen - ein Optimierungsproblem. Schlussendlich kann der Kunde/ Fachabteilung selbst den PO stellen, was aus Strategiesicht durchaus Vorteile mit sich bringt. Er will und muss das Produkt am Ende nutzen, verkaufen etc. und sollte es deshalb einfach sexy machen. Ohne einen guten Sinn für Kommunikation, Begeisterungsfähigkeit, Problemlösung usw. ist aber auch der Kunde kein guter PO. Diese Soft-Skills sind nur schwerlich erlernbar. Da hilft auch das beste Training oft nicht viel.
Und noch was zum PO. Auch wenn der Lösungsraum der Smart City Session etwas auf die agilen Methoden eingeschränkt war, so gab es dennoch spannende Impulse. Ideen wie "der Politiker ist Angesteller des Bürgers", gab es schon viele. Den Bürger aber als PO der Gesellschaft zu sehen, klingt interessant.
Es ist sein Produkt - er kann es am ehesten sexy machen.
4\ Tschü mit ü
Wie immer ein sehr spannender, weil diskussionsreicher Abend, der hier und dort vielleicht neue Änderungsimpulse gegeben hat.
Was gibt es noch zu sagen - achso genau - die beiden weiteren Premieren. ;-)
- das erste Mal bei Gisa
- das erste Mal mit einem Teilnehmerkreis, der zur Hälfte aus Mitarbeitern der einladenden Firma bestand.
That's it.
* das klingt strenger als es in Wirklichkeit ist
** blau für interne Mitarbeiter, grün für externe Mitarbeiter und rot für Gäste - also wir (@Gisa Wenn das zu tiefgehende Internas sind, dann lösch ich das natürlich)
*** es gibt wohl tatsächlich Teams mit 3 Product Ownern und 40 Teammitgliedern. Es klappt scheinbar nicht ganz reibungslos.